Geschichte in Zahlen
25. Mai 1484 Der Grundstein für die Moritzburg wird im Westflügel gelegt. Damit
sind auch die Pläne für die Kapelle vorhanden. Der Magdeburger Erzbischof Ernst
von Wettin hat damit ein Bollwerk, um die Stadt Halle zu beherrschen.
1503 In der Kapelle werden erzbischöfliche Messen gehalten.
1509 Als einziger Steinzeuge gilt ein Wappengeviert am Westgiebel in der Kapelle.
Er weist darauf hin, dass Erzbischof Ernst von Magdeburg diese Hofkapelle in
Nutzung hatte. Ein Weihedatum ist nicht verbrieft. Hofgottesdienste gab es schon in
der ersten Phase der Fertigstellung.
22. Juli 1514 Das ist der Maria-Magdalena-Tag, an dem Kardinal Albrecht die
Kapelle nach der Weihe mit einer Wappentafel versieht. Sie ist das erste
Frührenaissance-Kunstwerk in Halle. Die Kapelle dient auch der Zeigung des
"Halleschen Heiltums“, einer berühmten Sammlung kostbarer Reliquien.
1517 Während Martin Luther seine 95 Thesen an den Kardinal richtet, weilt dieser
gerade in Mainz. In Halle finden sie große Resonanz.
1637 Burgbrand und Zerstörung des Mittelgewölbes. Einbau einer Flachdecke.
Nutzung durch die Administratoren.
1690 Hugenotten feiern ihre ersten Gottesdienste. Umzug 1805 in den Dom.
Ab 1805 Heu- und Strohmagazin, Vorratsraum, dann Lazarettgebäude
1817 Vermietung an die Universität. Holzlager, Reifenmagazin der Salinenbehörde.
1838 Vorschlag des Universitätskurators: Umbau zum Universitätsgebäude
1847 Ankauf der Kapelle durch den Preußischen Staat
bis 1870 militärisch genutzt; verwundete Franzosen waren einquartiert.
1894 Universitätsjubiläum als Anlass: Beginn der Planung zur Rekonstruktion und
Umgestaltung als Universitätskirche.
Am 9. Mai 1899 erfolgt die Einweihung als Universitätskirche.
16. Oktober 1921 Die Altlutherische Gemeinde (gegründet am 18.1.1834 in Halle)
bekommt das Nutzungsrecht für ihre Gottesdienste, die bis heute regelmäßig als
Lutherische Messen gefeiert werden.
Wappengeviert
am Westgiebel
1509
Das Wappen zeigt
im durch ein Kreuz
viergeteilten Feld
zweimal 3 stilisierte
Salbgefäße und
zweimal 3 spitze
Salzkörbe der
Hallknechte, der
Halloren. Die
Salbgefäße sind
das Zeichen der
Maria-Magdalena,
der Heiligen, der die
Kapelle als
Schutzpatronin
anbefohlen wurde.
Die Salzkörbe
deuten an, woher
das Geld und die
Menschen kamen,
die die Lasten des
Baues trugen.
siehe auch:
Wappen und Siegel