Gemeinde St. Maria-Magdalena - Pfarramt - Advokatenweg 48 - 06114 Halle (Saale) Kontakt und Sprechzeiten Impressum Datenschutz

Das Wappen der St.-Maria-Magdalenen-Kapelle und

das Siegel der Gemeinde

In der Kapelle der Moritzburg in Halle befindet sich an der Westwand über der Empore eine steinerne Tafel mit der Unterschrift: „ARMA HUIUS ECCLE(sie)", das Wappen dieser Kirche und die Jahreszahl 1509. Das Wappenschild ist durch ein Kreuz viergeteilt. Es zeigt auf blauem Grund im l. und 4. Feld je 3 stilisierte Salbenbüchsen, das Kennzeichen der Maria-Magdalena, und im 2. und 3. Feld je 3 spitze Salzkörbe. Gleiche Salzkorbdarstellungen finden sich im Siegel und Wappen der Salzwirkerbruderschaft im Thale zu Halle. So zeigt diese Wappentafel, die Erzbischof Ernst von Magdeburg der Kapelle auf seinem Residenzschloss, der Moritzburg, zum Bauabschluss verlieh, zweierlei: Erstens, dass die Kapelle der Maria-Magdalena geweiht und ihrem Schutz anbefohlen war, und zweitens, wer zu ihrer Errichtung den Löwenanteil beigetragen hatte. Denn aus den Einkünften der Solgüter der Pfänner nahm der Erzbischof die Mittel zum Bau der Burg und der Burgkapelle, und die Salzknechte die Halloren, werden so manchen Frondienst dafür haben leisten müssen. Nach wechselvoller 500-jähriger Geschichte als Burgkapelle, Stifts- und Wallfahrtskirche, katholische und protestantische Hofkirche, Französische Kirche, Garnisonskirche und Lagerhalle, nach Zerstörung, Verfall und Restaurierung, als Universitätskirche wieder eingeweiht, wurde die Maria-Magdalenen- Kapelle im Oktober 1921 auch Heimstatt der seit 1834 in Halle bestehenden ev.-luth. (altluth.) Gemeinde. In Erinnerung an die Schutzheilige der Kapelle nahm sie den Namen „Ev.- Luth. Gemeinde Halle (Saale) zu S. Magdalena" an und knüpft mit ihrem Gemeindesiegel an das Wappen aus der Bauzeit an. Das Siegel, von Prof. Otto Hupp aus Schleißheim bei München entworfen, mit der Umschrift von Herbert Post von der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein wird auch durch ein Kreuz vierfach geteilt, nur zeigt es statt der Dreizahl der Gegenstände je ein Exemplar in jedem Feld und die Mitte schmückt die Luther- Rose. So tragen wir als Gemeinde den Namen Maria-Magdalenas, die für uns keine um Hilfe anzurufende Heilige, aber ein großes Vorbild ist. Sie war nach den Berichten der Evangelien eine der treuesten Jüngerinnen Jesu, sie blieb mit der Mutter Jesu unter dem Kreuz und war am Ostermorgen mit am leeren Grabe. Ihr erschien der Auferstandene zuerst und sandte sie mit der frohen Botschaft vom Sieg über den Tod zu den Jüngern. Möchten wir der Maria-Magdalena in der Treue nacheifern, und der Salzkorb im Siegel erinnere uns als Gemeinde nicht nur der Zugehörigkeit zur Stadt Halle, sondern auch an Jesu Wort, dass wir das Salz der Erde sein sollen. Heinz Stenzel aus: Gemeindebrief der Gemeinde St.-Maria-Magdalena Okt./Nov.1996 Literatur: J.C.v.Dreyhaupt, Beschreibung des Saal-Creyses, Bd.l, Halle 1749, S. 850 ff K.Heldmann, Die St. Maria-Magdalenen-Kapelle auf der Moritzburg zu Halle, Halle 1923 H.Freydank, Der Salzkorb im Wappen der Lutherischen Gemeinde zu Halle, Halle 1928
Wappen der Kapelle
Siegel der Gemeinde