Gedanken zur Jahreslosung 2019
Liebe Glieder und Freunde der Gemeinde St.
Maria-Magdalena!
„Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Ps
34,15) So lautet die Losung für das Jahr 2019.
Doch welcher Friede ist gemeint? Es gibt ja in
unserer Welt viele Arten davon. Nicht alle sind
für den Menschen bekömmlich. Da gibt es den
Unterwerfungsfrieden, der darin besteht, dass
eine Großmacht andere Völker unterjocht. Pax
Romana (= römischer Friede) nannte man das
zur Zeit Jesu, als Judäa eine Provinz im
römischen Reich war und der Friede allen galt,
solange sie nicht mit den römischen
Fremdherrschern überkreuz kamen. Politisch
und menschlich wohl am erfreulichsten ist der
Ausgleichsfriede, in dem zwei Parteien fair
miteinander umgehen und die jeweiligen
Interessen der an-deren Seite achten, ohne den
anderen zu demütigen oder zu hintergehen.
Im Zentrum der Bibel aber steht ein anderer
Friede, nämlich jener, der „höher ist als alle
Vernunft“ (Phil 4,7). Diesem übervernünftigen
Frieden ist zuerst Gott selber nachgejagt, als er
seinen Sohn in unsere Welt sandte, um mit den
menschlichen Gottesfeinden Frieden zu
schließen – Frieden nicht durch Unterwerfung,
ja nicht einmal durch wechselseitige
Anerkennung von Interessen, sondern durch
bedingungslose, einseitige Versöhnung.
Christus starb für unsere Sünde, als wir noch Gottlose, Sünder und
Gottesfeinde waren (Röm 5,6.8.10). Um seinetwillen allein haben wir durch den
Glauben Frieden mit Gott (Röm 5,1). Darum wird dieser Friede gesucht und
gefunden, gejagt und genossen, wo Gott uns seinen Frieden bedingungslos
zuspricht in Vergebung unserer Sünden, in Taufe, Predigt, Beichte und Abendmahl. Dort
kommt die göttliche Friedensjagd für uns zum Ziel. Dort ist der Ausgangspunkt für unsere
irdische Friedenssuche. Denn wer selber bedingungslose Liebe, Friede, Versöhnung durch
Christus empfängt, der kann nicht anders, als eben diese Gaben sogar schwierigen Nächsten
zu gewähren. Denn schwieriger als wir alle für Gott sind und waren, kann der Nächste für uns
selber niemals sein (Matth 18,21-35). So werden alle, die von Herzen gerne aus Gottes
Vergebungsfrieden in Christus leben, zu Friedensjägern und Friedenssuchern. Im Alltag
unserer Ehen und Familien, in Schule und Beruf, in Kirche und Gemeinde ist das Übungsfeld
dafür.
Dafür erbitten wir auch im neuen Jahr den Segen unseres Gottes, von dem wir in der
Adventszeit singen:
„Nun, Herr, du gibst uns reichlich,
wirst selbst doch arm und schwach;
du liebest unvergleichlich,
du jagst den Sündern nach.
Drum wolln wir all in ein
die Stimmen hoch erschwingen,
dir Hosianna Singen
und ewig dankbar sein.“ (ELKG 8,9)
So grüße ich Sie alle herzlich als Ihr Jagdgenosse und Pastor
Armin Wenz
Jahreslosung 2019
Acryl von U. Wilke-Müller
© GemeindebriefDruckerei.de