Gedanken zur Jahreslosung 2017
Liebe Glieder und Freunde unserer Gemeinde St. Maria-
Magdalena,
„Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in
euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch
wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“
(Hesekiel 36,26) So lautet die Jahreslosung 2017 in der
Lutherbibel. Sie bringt deutlicher zum Ausdruck als der in
den kirchlichen Materialien verwendete Text aus der römisch-
katholischen Einheitsübersetzung, dass es sich hier um eine
Verheißung für die Zukunft handelt. Der lebendige Gott, der
selbst in seinem auserwählten Volk Israel nur steinerne
Herzen findet, die zu einem bedingungslosen Vertrauen
ihrem Schöpfer und Retter gegenüber gerade nicht fähig
sind, findet sich mit dieser Situation nicht ab.
Nachdem die Diagnose „Herzenshärtigkeit“ (im Griechischen
wie z. B. in Mk 10,5 finden wir dort den Wortteil „Sklerose“,
der uns aus medizinischen Zusammenhängen vertraut ist)
gestellt ist, wird Gott selbst als Herzchirurg tätig werden. Nur
eine vollständige Herzverpflanzung, der Austausch des alten,
steinernen und das Einfügen des neuen, lebendigen
Herzens, kann der menschlichen Grundkrankheit der
Herzenshärtigkeit abhelfen. Solches kann tatsächlich nur
Gott selbst vollbringen. Denn eine solche geistliche
Operation ist unendlich viel schwieriger als eine
Transplantation des leiblichen Herzens, die für Menschen
schon kompliziert genug ist. Dass genau dies Wunder an uns
in unserer Taufe geschehen ist, als nämlich Gott unsern alten Adam schon
vorweg hat sterben lassen mit seinem steinernen Herzen, als er uns seinen
Geist gegeben und uns ewiges Leben eingehaucht hat, soll uns jeden Tag
zum Staunen bringen.
Da aber selbst das Glaubensherz bedroht ist von Anfechtungen, Zweifeln,
Lebenserfahrungen, die zu einer erneuten geistlichen Herzerkrankung bis
hin zur dauerhaften Herzensverhärtung führen können, ist es um so
wichtiger, dass wir regelmäßig das Herztonikum zu uns nehmen, durch das
der Geist Gottes unserm Glaubensherz Saft und Kraft zuströmen lässt: Das
Evangelium unseres Heilandes Jesus Christus, sein Absolutionswort in der
Beichte und sein Leib und Blut im Altarsakrament, die nach Luthers Worten
nicht von uns verdaut werden, sondern uns „verdauen“ und mit immer neuer
Glaubenskraft erfüllen. Auch im Jahr 2017 stehen uns diese Gaben unseres
himmlischen Arztes reichlich zur Verfügung, so Gott will und wir leben.
Vergessen wir nicht, Gottes Herzmedizin regelmäßig einzunehmen. Wir
brauchen sie mindestens so dringend wie die von irdischen Ärzten
verschriebenen Medikamente. Dabei wirkt Gottes Medizin unfehlbar mit
göttlicher, lebendigmachender Kraft.
In diesem Sinne wünsche ich der ganzen Gemeinde mit all ihren Gliedern
und Freunden ein reich gesegnetes und dankbares Jahr des Herrn 2017,
Ihr Pastor Armin Wenz
Jahreslosung 2017
Acryl von U. Wilke-Müller
© GemeindebriefDruckerei.de